Glorius Köhler, 1529

Name
Glorius /Köhler/
Nachname
Köhler
Vornamen
Glorius
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heiratum 1450
er selbst
Bruder
Familie mit N.N. N.N.
er selbst
Ehefrau
Heirat Heiratvor 1484
-4 Jahre
Sohn
14791543
Geburt: um 1479 Mockern, Thüringen, Deutschland
Tod: um 1543Schlauditz, Thüringen, Deutschland
2 Jahre
Sohn
14801529
Geburt: um 1480 Mockern, Thüringen, Deutschland
Tod: vor 12. Juni 1529Zehma, Thüringen, Deutschland
Tochter
Familie mit Ursula N.N.
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat
Sohn
15001534
Geburt: um 1500 Mockern, Thüringen, Deutschland
Tod: um 1534Mockern, Thüringen, Deutschland
3 Jahre
Tochter
1502
Geburt: um 1502 Mockern, Thüringen, Deutschland
Tod: Mockern, Thüringen, Deutschland
Tochter
Tochter
Tochter
Notiz

- 1484/85 urkundlich nachgewiesen,
- Glorius Köhler besitzt in Mockern Lehen vom Deutschen Ordenshaus, von den Nonnen zu Altenburg
(Marien-Magdalenenkloster) und von zwei Adligen.
Nach der Stadtrechnung 1500 von Altenburg zahlt er Bawergeschoß für 3 Acker 9 Gr. von Walpurgis 1500
bis Walpurgis 1910.
Anmerkungen:
Michaelis 1509: Wollen nicht schossen."
Walpurgis 1510: "Schoßt nicht!"
Stadtrechnung 1510 bis 1519 Bauerngeschoß:
Walpurgis 1511: 3 Mc; Michaelis 1511 3 Marc de core agr. "Wollen nicht schossen."
1512 "Wegern zu schossen."
1512/13 kein Geschoß eingetragen
Ab Michaelis 1514: 3 acker mark: 9 Gr. (1 mal im Jahr)
1513: "3 alde Pf. puncket dem Richter von Mockern vorheischen von wegen etlicher schoßbarer Äcker.
(Kämmereirechnung Nr. 36 von 1513/14)
1513: 54 Gr. auf Rechnung zugegeben von wegen der alten Schuld, so er von 8 Jahren schuldig gewesen,
36 Gr. alte Schuld bezahlt.
1514 zahlt 32 Gr. altes Geschoß.
Walpurgis 1514: Ackergeschoß 9 Gr.; bezahlt bis 1528.
Mittwoch nach Andree (1.12.) 1518 weigert er sich mit Jacoff Kranße und Mertten Zschybartt, eine
Forderung des Gerichts zu erfüllen und einen Bericht in 14 Tagen vorzulegen.
Vor Mittwoch nach Praesentat Mariae (23.11.) 1519 hat er nachgegeben und gibt dem Gericht die
verlangte Zusicherung.
1519 wird er als Richter bezeichnet.
1522 kauft er einen Acker von Paul Marschalk.
1523 ist wieder alte Schuld zu bezahlen: 18 Gr. 2x Geschoß Walpurgis und Michaelis.
"Uff Dorothee vgo" (virginis) (6.2.) 1524 ist wohl seine letzte Amtshandlung als Richter verzeichnet: Eine
Auszahlung von 28 nßo wird geregelt, die Urban Köhler von Wolff Köhler aus dem Gut zu Mockern zu
erhalten hat.
Am 2.11.1524 wird er verklagt, er hätte sich in den Besitz eines Ackers gesetzt. Dazu hätte er behauptet,
dieser Acker hätte zuvor zu seinem Gute gehört.
Im Januar 1526 wird er wie mit einer Mistgabel mit einer unordentlichen Wehr überlaufen. Hans Koler zu
Mockern hat damit gegen den Richter gefrevelt, als er ihn herausfordern wollte. Und der Komptur des
Deutschen Ordenshauses dringt mit seiner dritten Klage 1527 beim Gericht auch durch. Hans Koler zahlt
20 Gr. Strafe.
Glorius Koler wird am 2.3.1527 von Clemen Selgkner verklagt, er hätte ihn an seiner Ehre und an seinem
guten Glimpff geschmäht, indem er gesagt hätte, er sei ein Lügner und ein Bösewicht. Dabei hätte er es
aber nicht bleiben lassen, sondern ihn auf weiteren Stellen noch mehr beschimpft und ihn einen Schalck
genannt. Die Wahrheit könnte er doch nicht beweisen. Am 23.5. hat er sich mit dem Richter und den
Schöppen des Deutschen Ordenshauses vertragen, wie er seine Schuld an Clemen Selckner abtragen
soll.
1527 rügt er ins Amt, daß Paul Marschalk ihm ein Rind mit einer Zimmermannsaxt geworfen hat. Zunächst
werden die Parteien vom Gericht verpflichtet, solche Sachen nicht mehr zu verüben. Wegen der
Strafwürdigkeit werden sie sich nach Billigkeit vertragen müssen.
Am 12.12.1527 rügt ihn der Komptur, daß er sich in diesem Fall nicht ans Erbgericht des Deutschen
Ordenshauses, sondern ans Amtsgericht gewandt hat.
(Ghb. DOHA C II, 46, 23b)
Freitag nach Vitj (18.6.) 1529 übernimmt der jüngste Sohn aus der 2. Ehe, Andreas Köhler, das Gut in
Mockern von der Witwe Ursula und den anderen Erben für 270 ß.
Mittwoch nach Michaelis (1.10.) 1539 notiert das Lehnbuch des Deutschen Ordenshauses Altenburg, daß
Bartel Nawman zu Kürbitz von Jacuff Koel, Richter zu Mockern, Erbegeld wegen dessen Stiefkindern für
die Tagzeiten 1538 und 1539 erhalten hat.
(Lb. DOHA C I 1, 4, 113b ff)
Aus: Beiträge zur Geschichte der Familien Burkhardt (Zeitschrift des Sippenverbandes Burghard zu
familiengeschichtlichen Forschung . . .)
Herausgegeben im Auftrage des Verbandes von Max Burkhardt, Hauptmann d. Sch., Magdeburg.
1. Band, November 1940, Heft 17, S. 237 ff.
Sippe Spora.
Beitrag zur Familiengeschichte der Ahne Christina Köhler aus Kröbern. Vgl. Nr. 269 Seite 121 Heft 11.
Das Geschlecht Köhler ist dargestellt von Fritz Gerich zu Altenburg im Deutschen Geschlechterbuch Bd.
87 S. 263 - 292. Er bringt aber Christine und ihre 15 Geschwister schon nicht mehr mit. Das Geschlecht ist
evangelisch und 1939 verbreitet in Monstab und Umgebung, Altenburg, Lobeda bei Jena, Bad Salzbrunn,
Wiesbaden und Berlin.Es ist ein altansässiges Bauerngeschlecht und stammt aus dem Dorfe Mockern, 4
km südlich von Altenburg. Der am Anfang des 16. Jahrhunderts nach Monstab übergesiedelte Ast dehnte
sich um Monstab herum aus in Petsa, Schlauditz, Rositz, Zschernitzsch, Molbitz, Oberlödla, Kröbern,
Krebitzschen, Rodameuschel, Kriebitzsch und Gerstenberg. In jedem Dorf des Monstaber Kirchspiels, zu
dem Kröbern, Schlauditz, Petsa u. a. gehören, leben heute noch Träger des Namens Köhler auf den
Bauernhöfen, nur im Stammgut, in Schlauditz, sind sie ausgestorben. Diese können in den Kirchenbüchern
meist bis auf den Stammvater Christoph Köhler in Schlauditz zurückverfolgt werden (geboren 1600). Da die
Kirchenbücher in Monstab erst mit dem Jahre 1570 beginnen, wurden frühere Generationen im
Staatsarchiv Altenburg festgestellt.
Monstab ist heute ein Bauerndorf von 600 Einwohnern am Rande des Meuselwitz-Rositzer
Braunkohlen-Industriebezirks in dem sehr fruchtbaren Tal des Gerstenbaches auf Lößboden gelegen. In
der germanischen Siedlungszeit (1100 - 1300) wurden hier und im 7 km südlicher gelegenen Altkirchen die
ersten christlichen Kirchen im Sorbenlande erbaut, und in katholischer Zeit war Monstab eine berühmte
Wallfahrtskirche mit 3 Pfarrern . . .
Thilo Burkhardt, Halle a. S., Rudolf-Haym-Str. 14.
do. S. 238:
Der älteste, urkundlich in den Handelsbüchern des Deutsch-Ordenshauses Altenburg im Thür. Staatsarchiv
zu A. Bd. 4 Blatt 1132 nachweisbare Ahn ist Andreas Köhler, gestorben 1529, Bauer zu Mockern, nebst
dessen Erben, unter denen Andreas Köhler zu Monstab genannt ist . . .
Neben ihm (Brüder?):
In Mockern: 1490/91 Bartel Koler.
In Altenburg: 1465/66 Andreas Köhler, Neubürger in Altenburg, hat wohl Nachkommen in Altenburg, zu
denen auch gehört: Magister Matthes Köhler, Prof. und Rektor in Jena, gestorben 1587. Von ihm soll ein
Kupferstich erhalten sein.
In Fockendorf: 1515 Christoff Köhler.
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Verwendung/Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des AMF Karlheinz Weidenbruch lt. Genehmigung vom 02.11.2010